ETH+: Fünf weitere Initiativen ausgewählt

Bei ETH+, dem F?rderungsinstrument der Schulleitung f¨¹r neue Forschungsideen und den Austausch zwischen den Disziplinen und Ó¢»ÊÓéÀÖn, wurden in der zweiten Runde f¨¹nf neue Initiativen ausgew?hlt. Das Themenspektrum reicht dabei von lebenden Materialien bis hin zu den Quantenwissenschaften.

Das Interesse an ETH+, in dessen Rahmen bereits letztes Jahr neun Initiativen an den Start gingen, ist nach wie vor gross: 241 ETH-Ange?h?rige haben sich an der zweiten Runde beteiligt, und sie stammen aus allen Ó¢»ÊÓéÀÖn und Bereichen der ETH. 25 Ideenskizzen wurden bei der zweiten Ausschreibung eingereicht. Davon werden nun vier im Rah?men von ETH+ umgesetzt, eine weitere aus dem Bereich der Lehre wird ETH-Rektorin Sarah Springman als Pilotprojekt unterstellt. Gesamthaft werden an der ETH Z¨¹rich vor allem aus den Reserven 41,8 Millionen Schweizer Franken bereitgestellt.

?Ich finde es fantastisch, dass so viele ETH-Angeh?rige in ETH+ eine Chance sehen, um unkonventionelle Ideen zu entwickeln. Auch die neusten ausgew?hlten Projekte stehen f¨¹r Originalit?t und gehen frische Wege der Zusammenarbeit?, sagt ETH-Pr?sident Jo?l Mesot. An zwei der nun ausgew?hlten Initiativen ist zudem das PSI beteiligt, denn ETH+ soll auch die interdisziplin?re Zusammenarbeit im ganzen ETH-Bereich f?rdern. In der n?chsten Runde soll der Kreis m?glicher Mitwirkender nochmals ausgeweitet werden ¨C auf Schweizer Hochschulen, Industrie und die ?ffentliche Verwaltung. Die bewilligten Eingaben im Kurzportr?t:

Materialien zum Leben erwecken

Materialien Symbolbild

Lebende Materialien werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Doch noch sind viele Fragen offen, beispielsweise wie Mate?rialeigenschaften und intrazellul?re Ei?gen?schaften die Funktionalit?t oder die Plas?tizit?t von Zellen beeinflussen. Chemiker, Physiker, Materialwis?sen?schaft?ler und Biologen wollen an der ETH Z¨¹rich noch enger zusammenarbeiten, um ein Expertennetzwerk zu bilden und neue biologische Materialien zu entwickeln. Daf¨¹r soll eine zus?tzliche neue Professur geschaffen werden.

Elektronen in Aktion filmen

Elektronen Symbolbild

Die Initiative hat hochgesteckte Ziele: Die Schaffung eines weltweit f¨¹hrenden Zen?trums, in dem elektronengetriebene Pro?zes?se erforscht und auch gesteuert werden. Es geht darum die schnellen Bewe?gungen von Elektronen ¨¹ber sehr kleine Distanzen besser zu verstehen, weil diese Ver?nderungen in den unterschiedlichsten Systemen ausl?sen k?nnen, von Nanokristallen bis hin zu Bio?mole?k¨¹len. Die Kombination der j¨¹ngsten Fortschritte im Bereich des ultraschnellen Lasers und der XFEL-Technologie erm?glicht es, die elektronische Dyna?mik ¨¹ber mehrere Zeitskalen zu "filmen". Hier kommt auch das PSI als wichtiger Partner ins Spiel, das mit dem SwissFel ¨¹ber eine wichtige Infrastruktur verf¨¹gt. Geplant ist auch hier eine neue Professur "Elek?tro?nische und strukturelle Dynamik von Proteinen und Enzymen".

KI f¨¹r Architektur und Bauwesen

Architektur Symbolbild

Wer in Zukunft nachhaltiger bauen will, braucht neue digitale Entwurfswerkzeuge und Berechnungsverfahren. Diese interdisziplin?re Initiative will Designprozesse in Architektur und Bauwesen mit Hilfe des maschinellen Lernens, der k¨¹nstlichen Intelligenz und der virtuellen Realit?t, entscheidend weiterentwickeln. Sie verbindet dabei Erfahrungen des NCCR Digital Fabrication, ETH-Expertise in verschiedensten Bereichen wie Tragwerksplanung, Strukturmechanik und die aktuelle Forschung in den Informatikwissenschaften. Es soll ein neues Labor f¨¹r immersive Realit?t und Datenvisualisierung entstehen, welches den Forschenden erlaubt, direkt mit der virtuellen Umgebung zu interagieren und sogar die Akustik von Bauten erlebbar macht. Dieses einzigartige Lab k?nnte dereinst bei der Planung von Grossbauten zum Einsatz kommen. Das Gebiet soll durch Schaffung einer neuen Professur "Augmented Computational Design" zus?tzlich gest?rkt werden.

ETH-Zentrum f¨¹r Quantenwissenschaft und -technologie

Quantenwissenschaft Symbolbild

An der ETH wird bereits intensiv und vielseitig im Bereich der Quanten?wis?sen?schaf?ten geforscht. Am geplanten Zentrum sollen die Quantenforschung der Ingenieur- und Naturwissenschaften der ETH und des Paul Scherrer Instituts PSI auf nationaler Ebene geb¨¹ndelt und gest?rkt werden. Es gilt, die n?chste Generation von Quanten?tech?no?logien zu etablieren und als Chance f¨¹r die Schweiz zu nutzen. Das neue ETH-Zentrum schafft zudem internationale Sichtbarkeit, die ¨¹ber die Anerkennung einzelner ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher hinausgeht. Geplant ist auch eine gemeinsame Professur mit dem PSI f¨¹r "Experimentelle Quanten-Technologie" und eine Professur f¨¹r "Quanten?information" am Departement Informatik.

Ingenieurinnen und Ingenieure der Zukunft

Etwas Besonderes ist die f¨¹nfte Initiative, die von Studierenden im Rah?men von ETH+ eingereicht wurde. Die Schweiz und die Welt brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure, die noch besser auf komplexe Heraus?for?derungen vorbereitet sind. In einem neuen interdisziplin?ren Studiengang sollen Ingenieurstudierende das technische Know-how vervollst?ndigen, noch besser zur fachbereichs¨¹bergreifenden Zusammenarbeit bef?higt werden, Erkenntnisse aus den Wirtschafts-, Sozial- und Geistes?wis?sen?schaften einbeziehen und auf die Bed¨¹rfnisse des Arbeitsmarktes vorbereitet werden. Das Curriculum soll von Anfang an Wahlfreiheiten und interdisziplin?re Vorlesungsinhalte bieten. Die Schulleitung ist begeistert von dieser Idee und Rektorin Sarah Springman m?chte den Vorschlag als Pilotprojekt realisieren. Deshalb unterst¨¹tzt der von ihr verantwortete Bereich Lehre die weitere inhaltliche Entwicklung und Implementierung dieser Initiative in enger Zusammenarbeit mit den Ó¢»ÊÓéÀÖn.

ETH+ geht in eine neue Runde

ETH+ wurde im Jahr 2017 von der Schulleitung der ETH Z¨¹rich lanciert. Die Hochschule verfolgt damit das Ziel, bottum-up neue strategische Themenfelder interdisziplin?r und interdepartemental aus eigener Kraft zu entwickeln. So soll die ETH Z¨¹rich weitere Kapazit?ten aufbauen, um in der Forschung und der Lehre sowie dem Wissens- und Technologietransfer unkonventionelle Wege einzuschlagen und auch die Zusammenarbeit im ETH-Bereich zu st?rken. Wer neue Vorschl?ge und Ideen hat, braucht nicht lange zu warten: Anfangs Oktober 2019 wird der dritte Zyklus von ETH+ er?ffnet; Einreichungs?frist f¨¹r Ideenskizzen ist der 19. Dezember 2019.

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